Erste umfassende Situationsanalyse im Bezug auf Angebote und Strukturen der Kinder- und Jugendförderung im Kanton Basel-Landschaft.
Im Auftrag des Vereins Offene Kinder- und Jugendarbeit Baselland und Region (OKJA-BL) hat das Institut Kinder- und Jugendhilfe (IKJ) der Hochschule für Soziale Arbeit Fachhochschule Nordwestschweiz den Bestand an kommunalen Angeboten systematisch erfasst und die Bedarfsangemessenheit untersucht. Im Projekt «StratKJF» wurde neben der Ist-Analyse Handlungsempfehlungen zur Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendförderung erarbeitet und diese abschliessend durch eine Vernehmlassung validiert.
Unter “Publikationen” oder hier ist der Abschlussbericht, resp. die Kurzfassung zu finden:
Kinder- und Jugendförderung geht uns alle an!
Der OKJA-BL und das IKJ stellen am Mittwoch, 9. November 2016 um 17.00 Uhr im Kulturhotel Guggenheim in Liestal die Ergebnisse des Projekts: Situationsanalyse und Strategieentwicklung der Kinder- und Jugendförderung im Kanton BL (StratKJF) vor. Neben den Gemeindevertretern laden wir alle Medienschaffenden zu diesem Anlass ein.
Der Startschuss für das Projekt StratKJF fiel im Jahr 2014. Das Projekt entstand unter der Federführung des Vereins OKJA-BL in Zusammenarbeit mit dem Kanton (Amt für Kind, Jugend und Behindertenangebote/BKSD) und dem IKJ.
2016 wurden die vom IKJ erhobenen Daten ausgewertet, diskutiert und daraus 26 provisorische Handlungsempfehlungen für die Entwicklung der Kinder- und Jugendförderung auf den Ebenen der Gemeinden, Institutionen und des Kantons abgeleitet.
Kinder- und Jugendförderung umfasst alle Bestrebungen zur Schaffung von Rahmenbedingungen, die dazu beitragen, dass alle jungen Menschen ihren persönlichen- und sozialen Lebensraum positiv gestalten können. Es geht darum, dass Kinder und Jugendliche Verantwortung übernehmen, Eigenständigkeit, Selbstwirksamkeit und Anerkennung erfahren und ein gesundes Selbstwertgefühl aufbauen. Sie erleben unmittelbar, dass eigenes Handeln Wirkung zeigt. Die Kinder- und Jugendförderung ist auf die Unterstützung von Erwachsenen angewiesen, die dafür Sorge tragen, dass die Anliegen und Bedürfnisse gehört werden und Umsetzungsmöglichkeiten zusammen erarbeitet werden können.
Kinder- und Jugendförderung stellt zusammen mit weiteren Angeboten die Basis der Kinder- und Jugendhilfe dar. Auf diesem Fundament baut das immer spezifischer und engmaschiger werdende Netz von Kinder- und Jugendhilfemassnahmen auf. Diesem Fundament ist Sorge zu tragen indem es mit verschiedensten Massnahmen für die Zukunft gesichert und gestärkt wird.
Die Offene Kinder- und Jugendarbeit, die verbandliche Kinder- und Jugendarbeit, die kirchliche Kinder- und Jugendarbeit und die vielen Vereine, die sich jetzt schon in der Kinder- und Jugendförderung engagieren, gilt es somit zu stärken und (weiter) zu unterstützen.
Damit die verschiedenen Anbieter und Beteiligten voneinander wissen und profitieren können braucht es auf allen drei Ebenen, Gemeinde, Institutionen und Kanton, eine Optimierung der Vernetzung und Koordination. Die anstehende Entwicklung ist zudem auf den politischen Willen im Kanton und in den Gemeinden angewiesen, welcher die Kinder- und Jugendförderung als wichtiger Teil ihrer Kinder- und Jugendpolitik versteht und dementsprechend Verantwortung übernimmt.
Kinder- und Jugendförderung richtet sich an alle jungen Menschen im Kanton und leistet einen Beitrag an deren Chancengleichheit. Es wird immer wieder über die mangelnde Stimmbeteiligung der Jungen gesprochen, über ihr Desinteresse an politischen, gesellschaftlichen und sozialen Themen. Wer schon als Kind und Jugendlicher gefragt und gehört wurde, der erlebt hat, dass eigenes Tun etwas bewirkt, der wird diese Erfahrung für sein ganzes Leben mitnehmen und sich aktiv an der Gestaltung der Gesellschaft in der einen oder anderen Form beteiligen.